Große Stimmung und perfekte Bedingungen beim 27. Hannover-Marathon verschafften den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in diesem Jahr eine perfekte Kulisse zwischen Tausenden von Marathonläufern und Volksläufern auf der Halbmarathonstrecke kämpften auch über 600 Starter bei den nationalen Titelkämpfen um die besten Platzierungen. Mit über 30 erfolgreichen Startern war auch Schleswig-Holstein auf den Straßen der niedersächsischen Landeshauptstadt sehr präsent. Immerhin drei Medaillen durften SHLV-Läufer dann auch mit in den Norden nehmen.
Ohne Edelmetall, aber mit einem richtig starken Ergebnis im Gesamtklassement präsentierte sich Halbmarathon-Landesmeister Pascal Dethlefs beim Vergleich mit der deutschen Elite. Der 34-jährige von der LG Flensburg lief als bester Schleswig-Holsteiner nach 1:08:20 Stunden als 21. der Gesamtwertung ins Ziel und schrammte im Endspurt mit einer Sekunde Rückstand nur denkbar knapp an einer Platzierung unter den Top20 vorbei. Auch wenn er etwas hinter seiner persönlichen Bestmarke aus dem Vorjahr (1:06:52 Std.) blieb, zeigte sich Pascal Dethlefs mit dem Rennen in Hannover zufrieden. „Nach den Wettkämpfen der letzten Wochen bin ich superzufrieden. Ich hatte eine tolle Gruppe für mein Tempo und fühlte mich nach 10 km immer noch locker. Und am Ende reichte die Kraft auch noch für einen Endspurt“, freute sich der Mann von der LG Flensburg, der nicht der einige SHLV-Athlet war, der unter der 70-Minute-Marke blieb. Einen ganz starken Auftritt lieferte auch Dieter Schwarzkopf vom Borener SV ab. Der 29-jährige drückte seine persönliche Bestmarke auf 1:09:41 Stunden und landete damit auf dem 41. Platz der Gesamtwertung. „Das war ein perfekter Lauf. Es war echt der Wahnsinn“, strahlte Schwarzkopf nach dem bislang schnellsten Halbmarathon seiner Karriere.
Dennis Mehlfeld vom Lübecker SC rannte nach 1:12:10 Stunden über die Ziellinie und erkämpfte damit den 64. Platz, ehe nur kurz darauf auch schon der schnellste Senior des Landes den Zielstrich überquerte. Miguel Molero-Eichwein von Spiridon Schleswig bestätigte seine herausragende Form der Vorwochen und benötigte für den Halbmarathon an der Leine 1:12:16 Stunden. Der 48-jährige Marathon-Landesmeister erkämpfte sich damit in der stark besetzten Klasse M 45 den dritten Platz und führte damit die kleine Riege der Medaillengewinner aus Schleswig-Holstein an. Zu denen hätte auch Michael Wittig gern gehört und mit etwas weniger Pech wäre dieser Wunsch auch in Erfüllung gegangen. Der 52-jährige vom Borener SV schrammte am Ende nach 1:17:09 Stunden als Vierter der Klasse M 50 mit nur 14 Sekunden Rückstand an den Podiumsplätzen vorbei. Ein Sturz bei Kilometer 11 kostete den schnellen Marathonläufer von der Schlei die entscheidenden Sekunden. „Es war schwer, dann wieder in den Rhythmus zu kommen“, erklärte Wittig, der trotz Blessuren an Oberschenkel und Armen bis zum letzten Meter um seine Chance kämpfte. Der erhoffte Trost durch eine Medaille in der Teamwertung blieb dem BSV-Läufer auch verwehrt. Die M-50-Crew des BSV landete in der Teamwertung ebenfalls auf dem vierten Platz. Jens Bagehorn-Delor (Spiridon Schleswig / 1:21:21 Std. / 10. M 50) und der eine Sekunde nach ihm einlaufende Borener Michael Stoll setzen in der starken M-50-Konkurrenz weitere Akzente.
Andreas Strube von der LG Flensburg sorgte in der Klasse M 65 mit seinem dritten Platz nach 1:32:16 Stunden für eine weitere Medaille, während Fred Stahl (LG Neumünster / 5. M 65) und José Molero-Membrilla (Borener SV/ 4. M 75) Edelmetall knapp verfehlten.
Bei den Frauen sorgten die W-40-Damen der SG TSV Kronshagen/Kieler TB dagegen für Glücksmomente. Verena Becker (1:30:24 Std./ 63. Platz Gesamt / 9. W 40) und die direkt nach ihr einlaufende Christine Dörscher (1:30:39 Std./ 64. Platz Gesamt / 10. W 40) waren die beiden schnellsten Athletinnen aus Schleswig-Holstein. Die beiden erfahrenen SG-Athletinnen wurden für ihren Kampfgeist mit der Bronzemedaille in der Mannschaftswertung W35-W45 belohnt. Heidi Wehrmann (1:36:27 Std.) komplettierte die Crew von der Förde, die mit ihrer Leistung auch den W-40-Mannschafts-Landesrekord verbesserte. „Unsere Analyse der anderen Mannschaften ist aufgegangen. Wir hatten uns Chancen auf den dritten Platz ausgerechnet und das ging zum Glück auf“, freute sich Verena Becker. Ein starkes Rennen im Vergleich mit Deutschlands schnellsten Altersgenossinnen lief auf ungewohnt langer Distanz auch Simone Braun vom TSV Klausdorf, die in 1:33:28 Stunden Zehnte der Klasse W 45 wurde.
(npb)